Wie bei den meisten Athleten waren in dieser Saison Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt. Zum Beispiel musste ich ein Ersatzprogramm für meinen Muskelaufbau finden, weil die Schwimmbäder wäh¬rend mehr als zwei Monaten geschlossen waren. Nebst dem Einhalten des körperlichen Trainingsplans war es auch nicht einfach, geistig fit zu bleiben und die Motivation aufzubringen, zwei- oder dreimal am Tag zu trainieren, ohne zu wissen, ob die Wettkämpfe wieder stattfinden würden. Obwohl es keine Wettläufe gab, konnte ich dennoch in meinen drei Disziplinen gute Arbeit leisten. Ich freue mich darauf, die im Training erzielten Fortschritte im nächsten Jahr im Wettkampf umsetzen zu können.
Das werden natürlich die Xterra-Weltmeisterschaften in Hawaii sein, wo ich noch eine offene Rechnung habe. Es ist nie einfach, seine Form ein Jahr vorauszusagen, aber ich werde jeden Morgen mit dem Ziel aufwachen, in Maui auf dem Podest zu stehen. Etwas früher in der Saison möchte ich an den Europameisterschaften teilnehmen und versuchen, etwas höher auf das Podest zu steigen als 2019.
Im September 2018 trat ich in die Hochschule für Physiotherapie in Lausanne (HESAV) ein, die ich nun in vier statt drei Jahren absolviere. Nachdem ich in den ersten zwei Jahren ein «modifiziertes» Pro¬gramm besucht hatte, beschloss ich, wieder Vollzeit zu studieren und mich ausserhalb des Unterrichts auf den Sport zu fokussieren. Dafür muss ich sehr gut organisiert sein, damit ich in den nächsten zwei Jahren meine Ausbildung und mein sportliches Leben unter einen Hut bringen kann. Nach meinem Abschluss möchte ich mich mehrere Jahre lang voll und ganz meinem Sport widmen und dabei vielleicht 20 % oder 40 % arbeiten, um einen Fuss in der Berufswelt zu behalten.
Ich bin in Les Geneveys-sur-Coffrane aufgewachsen, und als Kind kam ich jeden Tag auf meinem Schulweg an der Firma FELCO vorbei. Nachdem ich einige Male zum Tag der offenen Tür die Fabrik besuchte, verstand ich dieses rhythmische, schrille Geräusch, das man hört, wenn man an den Produktionshallen vorbeigeht. Ein präzises Geräusch, genau wie die FELCO-Werkzeuge und ihr Slogan «Swiss Precision Made To Last». Ein Motto, das mich sehr anspricht, denn auch in meinem Sport sind Präzision und Unerbittlichkeit wichtige Qualitäten, um in jeder der drei Disziplinen das beste Niveau zu erreichen.